2005: 25 Jahre Jodlerchörli Epsach

Die Entstehung

Anlässlich einer Viehschau im „Mörigenegge" im Herbst 1978 wurde von den beiden Jodler- Fans Hansueli Kobel und Hans Marolf die Idee von der Gründung einer Jodlergruppe geboren. Als nachahmenswertes Beispiel hatten die beiden die bekannten "Bärgbure Ranflüeh" vor Augen. Nach einigen Überredungskünsten der beiden Initianten trafen sich im Januar 1979 ein paar junge Burschen in Marolfs Küche. Bei einer "Wie- und Wann- Besprechung" einigten sich die Anwesenden auf eine Jodlergruppe ohne Dirigent und nur mit gelegentlichen Proben. Doch bald kamen sie zur Einsicht, dass so kein Vorankommen möglich sei und die Suche nach einem Dirigenten begann.

Der erste Dirigent

Nach vielen verschiedenen Anfragen erklärte sich Werner Sahli aus Port bereit, die kleine Jodlergruppe zu dirigieren. Die erste offizielle Singprobe fand im Mai 1979 im Schulhaus Epsach statt. Ohne zweiten Bass "trichterte" Werner Sahli den acht Mannen die "Bärgarve" ein. Nach und nach traten weitere Mitglieder dem Verein bei. Mit Begeisterung und Freude wird nun regelmässig am Mittwochabend geprobt.


Die Gründungsversammlung

Am 15. Februar 1980 fand im Restaurant Kreuz in Epsach die Gründungsversammlung statt. Die 13 anwesenden Gründer wählten Hans Marolf zu ihrem ersten Präsidenten. Der neue Verein heisst:

Jodlerchörli Epsach

Der Aufschwung

Nur zwei Monate nach der Gründungsversammlung folgte der erste öffentliche Auftritt an einer Geburtstagsfeier in Täuffelen. Die noch etwas zaghaften Vorträge liessen Ansätze zu besserem erahnen. Bereits am 17. Mai des gleichen Jahres ging das erste Jahreskonzert über die Bühne. Wahrscheinlich war es vor allem der "Gwunder", der einen solchen Besucher- Aufmarsch auslöste. Der Saal im "Pintli" war zum Bersten voll. Mit Zuzügern aus Lobsigen und Studen wurden sechs Lieder vorgetragen. Die positive Kritik zum neuen Verein und zum Konzert durfte sich sehen lassen. Kurz nach dem Konzert übergab der überlastete Dirigent, Werner Sahli, das Zepter an Werner Remund. Aber auch er übernahm das Amt nur vorübergehend.

Dirigentenwechsel

Ab dem 14. Oktober 1981 dirigierte Hansruedi Hirschi das Chörli. Er hatte sich bei Ernst Etter, Schwarzhäusern, das Rüstezeug zum Dirigenten geholt. Anfängliche Bedenken von Vereinsmitgliedern zur neuen Leitung verstummten schnell. Stets gut vorbereitet und mit feinem Gespür für erlebten Jodelgesang führte uns Hirschi auf Erlolgskurs.

Freud und Leid

1981 trat der Verein dem Bernisch- Kantonalen- Jodler- Verband (BKJV) bei. Es folgten unzählige Auftritte und Anlässe. Immer wieder bereichernd sind die Auftritte im Jura, denn stets finden wir hier ein aufmerksames, dankbares Publikum vor.

Vier Fernseh-Auftritte, wovon zwei bei Schweizer Fernsehen und zwei bei Telebärn waren weitere Höhepunkte. Tonträgeraufnahmen in den Jahren 1988 und 1995 erforderten viel Probearbeit, brachten aber auch Freude und Genugtuung.

Ende 2000 gab Hansruedi Hirschi den Dirigentenstab ab. 19 Jahre leistete er für unseren Chor Grosses. Die vielen Erfolge zeugen von seiner seriösen Arbeit. Dafür sind wir ihm sehr dankbar.

Doch auch Trauriges gab es in unserem Verein zu verarbeiten. Nach langer, schwerer Krankheit starb im Frühling 2005 unser Aktivmitglied Sami Probst. Als Sänger und Kamerad war er uns allen ein Vorbild. Seine Witze und träfen Sprüche, besonders sein „wär wett do stärbe ... " bleiben uns unvergesslich.

Jodlerfeste

Ein weiterer Meilenstein in der Vereinsgeschichte war der erste Auftritt am Kantonal- Bernischen- Jodlerfest 1982 in Tramelan. Mit dem Lied "Mi schöni Heimat" erreichten wir die Höchstnote Klasse 1. Freude herrscht! Mittlerweilen hatten wir 17 Auftritte an Kantonalen und Eidgenössischen Jodlerfesten und jedes Mal wurden wir mit der Bestnote 1 beurteilt. Fast makellose Festberichte zeugen von seriöser Dirigentenarbeit.
1986 organisierten wir in Epsach das Seeländische Jodlertreffen. Wegen fehlenden Vortragslokalitäten war unser Nachbardorf Walperswil Festort.

Reisen

Was wäre ein Verein ohne die Geselligkeit verbunden mit einer Reise? So unternahmen wir regelmässig Ausflüge und Wanderungen ins Berner Oberland, Wallis und Appenzell. Unvergesslich bleibt bei allen auch die Reise in den Schwarzwald.

Dirigenten

Werner SahIi, der Schulmeister

Mai 1979 - Mai 1980 und Januar 2001 - März 2004
Sein schulmeisterliches Vorgehen war wohl in den Anfängen unseres Vereins genau das Richtige. Wir kamen zügig voran.
Seine Stärken: Exaktes Singen, Aussprache, Gestaltung und Wortbildung.

 

Werner Remund, der Künstler

Juni 1980 - September 1981
Er lehrte uns während seiner kurzen Aushilfszeit was Gestaltung und erlebter Jodelgesang ist.

Hansruedi Hirschi, der Kompetente

September 1981 - Dezember 2000
Als Gründungsmitglied musste er sich seine Fähigkeiten zum Dirigenten erst aneignen. Obwohl er als Käsermeister in Täuffelen beruflich ausgelastet war, setzte er sich für dieses Amt voll ein. Sehr gut vorbereitet und motiviert leitete er die Proben und überliess nichts dem Zufall. Unter seiner Leitung erreichten wir an den besuchten Jodlerfesten 13 mal die Bestnote 1. Seine weiteren Stärken:
Gestaltung, schnelles Lernen, angenehmer Umgangston.

Beatrice Lehner, die Unkomplizierte

Seit April 2004
Mit Beatrice Lehner hat erstmals eine Frau das Sagen im Jodlerchörli. Der makellose Festbericht des diesjährigen Eidgenössischen Jodlerfestes in Aarau beweist, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Die Präsidenten

 

 

 1980 - 1993 Hans Marolf
 1994 - 2001 Urs Möri
 2002 Christian Dürig
 ab 2003 Hansueli Kobel

Mitgliederbestand

Heute zählt das Jodlerchörli Epsach 25 Aktivmitglieder. Das jüngste Mitglied ist 16, das älteste 72 Jahre alt. Alle Stimmen sind gut vertreten. Vier erste Jodelstimmen, wovon drei Frauen, die stimmlich eine Einheit bilden, sowie der starke zweite Bass, sind die Stärken des Vereins.

Ich hoffe, dass die gute Kameradschaft, die Freude am gemeinsamen Singen und die schönen Erfolge unserem Chörli weiterhin erhalten bleiben. Ich bin stolz auf "mein" Jodlerchörli.

Epsach, 2005
Hans Marolf

Hans Marolf